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Die 12 häufigsten Fehler bei der Herstellung von Schuheinlagen

02/11/20 01:48:PM

Immer wieder erscheinen Studien über die Wirksamkeit von Schuheinlagen nach Mass bei unterschiedlichen Leiden. Schuheinlagen schneiden dabei leider durchgehend schlecht ab, da die getesteten Schuheinlagen mangelhaft oder falsch gemacht wurden, bzw. nicht auf das Problem abgestimmt sind. Folgende Punkte werden immer wieder falsch gemacht und bringen dadurch Einlagen einen schlechten Ruf, den optimal wirkungsvolle Schuheinlagen nach Mass nicht verdienen. (Vorbehalt: Im Einzelfall kann es jedoch sinnvoll sein, einzelne der folgenden Punkten zu ignorieren.)

  1. Der "Kittelbrennfaktor" wird nicht ermittelt –> der eigentliche Engpass des Klienten wird dadurch allenfalls nur zufällig gelöst. 
  2. Der individuelle Engpass wird zwar erkannt, aber es wird nicht darauf eingegangen –> Beinlängendifferenzen werden nicht verringert, Fersenschmerzen und Morton Neuralgien nicht entlastet usw. 
  3. Die Einlagen sind nicht genügend wirkungsvoll –> aus Angst die Einlagen könnten unangenehm sein, wird von Anfang an nur wenig angehoben und damit auf Wirkung verzichtet. Ein Grossteil der Einlagen sind dadurch von Anfang an suboptimal. 
  4. Die Einlagen werden auf Grund einer vollbelasteten Fussmessung hergestellt, also in maximaler Abweichung vom Ideal –> die Wirkung der Einlage ist damit minimal.
  5. Die Einlagen werden nur auf Grund einer Druckmessung hergestellt –> das individuelle Fussprofil wird vernachlässigt und eine genaue Passform nicht erreicht.
  6. Das Gehverhalten wird überhaupt nicht berücksichtigt –> das Abrollverhalten wird dadurch falsch beeinflusst, Instabilitäten und Achsfehlstellungen nicht erkannt. 
  7. Das Längsgewölbe wird zu weit vorne abgestützt –> der Vorfuss kippt nach Aussen weg (Torsion). 
  8. Das Längsgewölbe wird zu wenig unterstützt stattdessen konkav seitlich umfasst –> die Schwerkraft wirkt aber von unten. Alles was seitlich des Fusses ist, füllt nur unnötig den Schuh aus. 
  9. Die Pelotte wird zu weit vorne (distal) platziert –> ragt unter die Grundgelenke und verursacht zusätzliche Belastungen. 
  10. Die Pelotte ist zu breit –> das Quergewölbe wird nicht aufgerichtet, erstes und fünftes Mittelfussköpfchen müssen tief liegen.
  11. Der erste Strahl (Metatarsale 1 und flexor halucis longus) werden angehoben –> der erste Strahl braucht Bewegungsfreiheit und muss abgesenkt bleiben, darf nicht höher als der 5. Strahl liegen, sondern eher tiefer. 
  12. Die Einlagen passen nicht optimal in die Schuhe –> die Einlagen sind zu dick, liegen medial auf oder passen sonst nicht zu der Wirkung der Schuhe.
  13. Man unterscheidet nicht zwischen Vor- und Rückfuss –> Der Fuss wird nur innen oder aussen gestützt und nicht zum Beispiel im Rückfuss innen und im Vorfuss aussen, sodass eine Torsion bewirkt wird.